Herzlich willkommen!

Einladung zum Krippenspiel

Das Krippenspiel der Kinder im Familiengottesdienst an Heiligabend um 16 Uhr ist eine schöne Tradition.

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Darum möchten wir, wie schon in den letzten Jahren, wieder mit den Kindern in unserer Gemeinde ein Stück vorbereiten und freuen uns darauf, wenn viele Kinder Zeit und Lust haben, sich daran zu beteiligen. Wer in diesem Jahr mitmachen will, kommt am Samstag, 23.11.2024 um 10:30 Uhr in die Christuskirche am Schlossplatz in Altenkirchen. Die Rollen sind klein! Ein bis zwei Sätze für jeden, also ganz wenig Text zum Auswendig lernen – versprochen!

Die weiteren Proben finden dann an den Adventssamstagen 7., 14., 21.12., jeweils 10:30 Uhr bis 12 Uhr statt. Für Rückfragen stehen gerne zur Verfügung:

Pfarrer Martin Göbler, Tel 0171 7873031 oder
Renate Käsgen, Tel 0172 1785091.

Brass on Mission

Die ev. freie Gemeinde lädt ein

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Lesung von Heiner Feldhoff im Theodor-Maas-Haus

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Gegen das Vergessen“ des Arbeitskreises Mahnwache Altenkirchen fand am Dienstag, dem 12. November, eine eindrucksvolle Lesung im Theodor-Maas-Haus statt.

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Heiner Feldhoff, Schriftsteller aus Oberdreis-Lautzert, präsentierte sein aktuelles Buch „Pauline Leicher oder Die Vernichtung des Lebens“. Gemeinsam mit Claudia Schwamberger, ebenfalls aus Lautzert, las er Passagen aus der bewegenden Biografie einer Frau, die im Zuge der NS-Euthanasie ermordet wurde. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Aljoschka Dippold am Klavier.

Feldhoff erzählt in seinem Buch die Lebensgeschichte von Pauline Leicher, einer geistig beeinträchtigten Frau aus Lautzert, die 1941 in der Tötungsanstalt Hadamar als sogenanntes „unwertes Leben“ in der Gaskammer ermordet wurde. Obwohl keine Fotos oder persönlichen Dokumente von Pauline Leicher existieren, gelang es Feldhoff, durch akribische Recherche die Lebensgeschichte dieser Frau und die Umstände ihrer Ermordung zu rekonstruieren.

Die Lesung war dabei mehr als eine literarische Veranstaltung: Im Wechsel mit Claudia Schwamberger erinnerte Heiner Feldhoff an eine Frau, die vergessen werden sollte und machte die Schrecken der NS-Vernichtungspolitik greifbar – nicht zuletzt, weil das Geschehen geografisch und historisch so nah ist. Das zeigte sich auch an der Tatsache, dass die rund 60 Zuhörenden ausdrücklich auf eine eigentlich geplante Pause verzichten wollten, um den Fluss der Lesung mit der musikalischen Umrahmung nicht zu unterbrechen.

Mit dieser Lesung endete die Veranstaltungsreihe „Gegen das Vergessen“. Feldhoffs eindringliches Buch ist nicht nur ein Appell gegen das Vergessen, sondern auch eine Mahnung zur Wachsamkeit – auch und gerade im Westerwald und angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. Die Veranstaltung unterstrich einmal mehr, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes wachzuhalten und sich aktiv mit den dunklen Kapiteln der Geschichte auseinanderzusetzen.

Das Buch „Pauline Leicher oder Die Vernichtung des Lebens“ (158 Seiten, mit Fotos) ist 2023 im Rhein-Mosel-Verlag erschienen.
Aljoschka Dippold

Der neue Gemeindebrief ist da!

251-01Wie immer finden Sie den Gemeindebrief zum Durchblättern und Herunterladen auch auf der Seite Gemeindebrief.

Prüft alles und behaltet das Gute

Jahreslosung 2025 aus 1. Thessalonicher 5,21

balloon-2515660_1280Prüfend schaute er auf die Flaschen. Gängige erkannte er auf den ersten Blick als Pfandflasche – flink sortierte er sie in die vorbereiteten Kästen. Doch einige Flaschen lehnte er schonungslos ab: „Das da ist keine Pfandflasche!“ Ob-wohl manche doch ein Pfandlogo hatten. „Nee, wirklich! Die kriegen Sie nirgends los. Die gehören in den Container.“

Der Mann hinter dem Tresen im Büdchen am Campingplatz strahlte eine unbeirrbare Sicherheit aus. Und so entsorgten viele der Urlauber die Flaschen, die vermeintlich nicht wiederverwertbar waren, im Container gleich nebenan. Beim Supermarkt im Ort war es anders. Flaschen, die hier ohne Wert waren, wurden dort als Pfandflaschen zurückgenommen. Der Mann im Büdchen hatte manche Flaschen einfach nur deshalb verworfen, weil er sie nicht kannte. Im folgenden Sommer war das Büdchen des Mannes geschlossen. Sein Geschäft, sein so klares wie enges Bild von der Welt, war nicht überlebensfähig.

Prüft alles und behaltet das Gute, rät der Apostel Paulus, als Menschen den Überblick verlieren, was wichtig ist. Paulus war ein Mensch, dessen Wert nicht für jeden sofort erkennbar war. Er wurde verspottet, hatte einen krummen Gang, körperliche Gebrechen, keine ruhmreiche Vergangenheit. So lachten einige über ihn. Gerade er erkannte seine Schwäche als Stärke: Ich vermag alles durch den, der mich stark macht. Eine Erkenntnis auf den zweiten Blick. Gleichwohl tiefer. Eine Erkenntnis, die den wahren Wert des Lebens sieht.

So soll neben dem Bild vom Büdchen an der Ostsee ein weiteres stehen: Eine Flasche mit Wert. Eine, durch die das Licht scheint, die ermutigt, zu prüfen – und das Gute zu behalten. Und den genaueren Blick zu wagen! Denn manchmal sind wir sehr schnell dabei, alles zu prüfen – und zu verurteilen, weil klare Botschaften oft einfacher sind. Dann urteilen wir: „Du Flasche!“ Dass ein großer Misserfolg als Fiasko bezeichnet wird, geht auf die italienische Redensart far fiasco – die Flasche machen zurück. Laut Duden liegt der Ursprung in der venezianischen Glasbläserei, bei der es gelegentlich zu missratenen Flaschen kam – die Flasche wurde zum Sinnbild des Versagens. Später ging die Redensart in die Bühnensprache ein: Bei schlechtem Gesang oder mäßigem Schauspiel fielen die Künstler durch. Und anstelle eines Lorbeerkranzes hing man ihnen einen Fiasco, eine mit Stroh umflochtene dickbauchige Flasche um. Eine Flasche verursacht ein Fiasko, öffentlich bloß gestellt, für nichts zu gebrauchen.

Aber es tut gut, gebraucht zu werden. Es wertet einen Menschen entscheidend auf. Indem wir gebraucht werden, erkennen wir unseren eigenen Wert an. Gerade nach einem Fiasko, vor einem Scherbenhaufen, nach Ablehnung. Die christliche Hoffnung ist, dass im Ende ein neuer Anfang liegt. Und diese Hoffnung stirbt nicht. Die Hoffnung, dass unser wahrer Wert erkannt wird. Diese christliche Hoffnung kann davor bewahren, sich aussortiert oder abgelehnt zu fühlen.

Mir kommt eine (durchaus weihnachtliche) Liedzeile aus Leonard Cohens Anthem in den Sinn: „There is a crack in everything – that’s how the light gets in”. Da ist ein Riss in allem. Da scheint das Licht durch. Genau da!

Kintsugi ist die alte japanische Kunst, zerbrochene Gefäße mit Gold zu kitten. Das ist mehr als nur Wiederverwertbarkeit. Kintsugi hat einen tieferen Sinn: Gebrochene Stellen werden als einzigartig begriffen. Keinen Riss gibt es zweimal. Er gehört zur Geschichte einfach dazu. Das Gefäß ist nun nicht mehr so wie vor dem Zerbrechen. Es ist anders geworden. Kintsugi versucht nicht, die Bruchstellen zu verbergen. Brüche lassen sich nicht spurlos beheben. Die Narben werden bleiben. Aber sie sind kostbar. Jedes so wiederhergestellte Gefäß zeigt: Ich bin an verschiedenen Stellen gebrochen. Aber es ist immer möglich, wieder ein Ganzes zu werden. Ein Gefäß, das sich neu mit Leben füllt, mit Liebe und mit der Sehnsucht nach Glück.

Ihr Pfr. Martin Göbler