Chronik der Ev. Kirchengemeinde

NeujahrsempfangAm 19. Januar 2014 begannen mit dem Ökumenischen Neujahrsempfang in unserem Forum die Feierlichkeiten zu „700 Jahre Stadtrechte Altenkirchen“. Den Festvortrag „Die Konfessionen in Altenkirchen in den vergangenen 700 Jahren“ hielt Diplom-Archivar Daniel Schneider aus Freiburg. Freundlicherweise hat er uns diese tabellarische Zusammenfassung seines Vortrags überlassen (Foto Elmar Hering).

Chronik der evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen
Mittelalter Gründung des Ortes Altenkirchen als einer der ältesten Pfarrorte im Westerwald. Altenkirchen war Mittelpunkt des Kirchspiels und gehörte in kirchlichen Belangen zum Erzbistum Köln. Das Recht zur Besetzung der Pfarrstelle hatte das Stift St. Cassius in Bonn. Wallfahrtskirche in Hilgenroth war Filialkirche von Altenkirchen.
1314 König Ludwig der Bayer erhob Altenkirchen in der Grafschaft Sayn zur Stadt.
1517 Beginn der Reformation im Heiligen Römischen Reich. Reformation war Ausgangspunkt für die Entstehung der drei christlichen Konfessionen im Reich während des 16. Jahrhunderts: Katholiken, Lutheraner und Reformierte.
1555 Augsburger Religionsfriede erkannte die lutherische Konfession an und tolerierte die Glaubensspaltung im Reich. Landesherr erhielt Recht der Religionswahl für sein Territorium.
1561 Reformation in der Grafschaft Sayn durch Graf Adolph von Sayn und Graf Sebastian II. von Sayn. Einführung des Augsburger Bekenntnisses im Sayner Land und in Altenkirchen. Übertritt der saynischen Bevölkerung zur lutherischen Konfession. Pfarrei Altenkirchen wurde lutherische Kirchengemeinde unter Pfarrer Tilmann Stroe.
1606 Graf Wilhelm von Sayn-Wittgenstein hatte die Regierung in der Grafschaft Sayn übernommen und führte das reformierte Bekenntnis im Sayner Land ein. Übertritt der saynischen Bevölkerung von der lutherischen zur reformierten Konfession. Absetzung des lutherischen Pfarrers Johannes Andreä in Altenkirchen und Verbannung aus der Grafschaft Sayn.
1648 Westfälischer Friede brachte Katholiken, Lutheranern und Reformierten rechtliche Gleichberechtigung im Reich und machte Religionswahl vom Landesherrn unabhängig.
1652 Teilung der Grafschaft Sayn in die Reichsgrafschaften Sayn-Altenkirchen und Sayn-Hachenburg.
1665 Pfarrei Altenkirchen blieb weiterhin reformiert. 1665 Bildung einer weiteren lutherischen Kirchengemeinde in Altenkirchen unter Betreuung des lutherischen Pfarrers von Almersbach.
1688 Lutheraner erhielten eigenen Pfarrer in Altenkirchen und lösten sich von Almersbach. In der Stadt bestanden seitdem zwei evangelische Kirchengemeinden: eine lutherische Pfarrei und eine reformierte Pfarrei. Lutheraner und Reformierte nutzten dieselbe Kirche für ihre Gottesdienste (Simultaneum).
1702 Lutheraner in Hilgenroth bildeten eigene Kirchengemeinde im Pfarrverband mit Altenkirchen.
1815 Übergang der Stadt Altenkirchen an das Königreich Preußen nach dem Wiener Kongreß.
1819 Fusion der lutherischen und reformierten Pfarreien Altenkirchen im Zuge der Evangelischen Union auf Initiative des preußischen Königs zur evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen.
1822 Neubau der evangelischen Kirche in Altenkirchen nach Abriß des mittelalterlichen Kirchengebäudes.
1827 Fertigstellung der evangelischen Kirche in Altenkirchen.
1867 Hilgenroth wurde eigenständige evangelische Kirchengemeinde und löste sich von der Pfarrei Altenkirchen.
1893 Stadtbrand in Altenkirchen zerstörte die evangelische Kirche.
1894 Weihe der wiederaufgebauten evangelischen Kirche.
1933 Nach der Bildung der dem Nationalsozialismus nahestehenden Deutschen Christen (DC) bestand in Altenkirchen eine Ortsgruppe der Deutschen Christen.
1934 Spaltung der evangelischen Kirche in die Bekennende Kirche und die Deutschen Christen (DC). Pfarrer Thedor Maas aus Altenkirchen schloß sich der Bekennenden Kirche an.
1945 Zerstörung der evangelischen Kirche durch die alliierten Luftangriffe auf Altenkirchen im Zweiten Weltkrieg.
1953 Einweihung des Neubaus der evangelischen Kirche in Altenkirchen im Rahmen des Wiederaufbaus der Stadt.